Modedesign studieren / Studying Fashion Design: Drapieren / Draping

Der erste Entwurf an der großen Schneiderbüste wird erst nochmal in Papier umgesetzt, aber Papier ist manchmal genauso eigenwillig wie Stoff

(deutsch / english)

Dieses Jahr wird sich wohl ein Großteil der neuen Modedesign Studenten eine Schneiderbüste unter den Weihnachtsbaum wünschen.
Einen großen Teil des Studiums verbringen wir zwar an der Nähmaschine, aber fast so wichtig wie die Nähmaschine ist die Schneiderbüste, ein menschengroßes Modell um maßgefertigte Kleidung zu entwerfen. Um unsere Ideen und Entwürfe an den Körper zu bekommen, lernen wir, wie wir Stoff an der Schneiderbüste drapieren. Klingt einfacher als es ist, denn, von den schmerzenden Fingern mal abgesehen, hat so mancher Stoff auch seinen eigenen Willen. 
Bevor ein Kleidungsstück entsteht, muss ein Schnittmuster erstellt werden; das war zumindest immer mein Ausgangspunkt. Daher war ich erstmal völlig ratlos, wie wir, nach den Beispielen von Designern wie Miyake und Junya Watanabe ein Kleid entwickeln sollen, wo wir doch erst auf dem Stand vom Grundschnitt eines Rocks sind.  __________________________________________________

This year the biggest wish for christmas from many fashion desgin students is probably a dress form (bust or tailor dummy). We spend a large part of our studies at the sewing machine, but as important as the sewing machine is is the the dress form, a human-size model to designing clothes. To realize our ideas and designs, we learn how to drape fabrics on a dress form. It is not that easy, because sometimes the fabric is difficult to handle and the fingers start to hurt.

When you want to design a garment, you first of all have to develop a pattern. At least, that has been my point of view. Therefore, I was completely helpless as we had to design a dress like Junya Watanabe or Miyake, because we knew only how to develop pattern for a basic skirt.


Mein Lieblingskurs: Drapieren an der Schneiderbüste

 

In dem Kurs „Forever modern basics“ werden uns erste Grundlagen der Modellgestaltung vermittelt. Wir fingen also an, einen Rock und ein Oberteil an der Büste zu drapieren um daraus einen Schnitt zu erstellen. Mit dieser Vorgehensweise stand die Lösung zu dem Problem: „Wie wird aus meiner Forminspiration ein Kleid?“, nicht mehr ganz so im Dunkeln. 
 
Die Aufgabe unserer Entwürfe soll sein, dem Körper neue Proportionen zu verleihen mit modernen, dreidimensionalen  Formen.  Dabei soll allerdings auch nicht die Funktion des Kleides außer Acht gelassen werden.  Der Gestaltungsprozess beginnt mit der Auswahl von Forminspirationen, da wenigen die Ideen einfach so im Schlaf erscheinen. Dann kommt der kompliziertereTeil: die gestalterische Übersetzung von Form auf Kleid und zu realiseren, dass es am menschlichen Körper tragbar ist.
 
Um mit unserer Form noch viel experimentieren zu können benutzen wir häufig die „halbe“ Büste. Durch die viel handlichere Minivariante lässt sich der Entwurf ganz schnell verändern. So entstehen viele Ideen erst beim Machen.
Wenn es dann an die Drapage an der großen Büste geht zeigt sich schnell, ob der anfängliche Entwurf realisierbar ist, oder noch verändert werden muss, da der Stoff sich nicht immer so verhält, wie gewünscht. 
 
Zurzeit ist Drapieren mein Lieblingskurs, denn man entwickelt nicht nur ganz schön Hornhaut an den Fingern, vom Nadeln feststecken, sondern auch ein viel besseres Gefühl für das Stoffverhalten und die unterschiedlichen Gestaltungstechniken zur Formfindung.
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In the course „forever modern basics“ we learn about the basics of model design. First, we began to drape a skirt and a top on the dress form in order to compile a pattern. With this approach there was a solution to the problem: „How can I develop a dress from my original inspiration?“
The task of our designs is to give the body new proportions with modern, three-dimensional shapes. However the function of the dress shouldn’t be ignored, as well. The designing process begins with the selection of form inspirations, because ideas usually don’t appear in dreams. Then begins the complicated part of the process: the creative translation and transformation to the dress form.
To be able to experiment a lot with our form we often use the „half bust.“ On the much more manageable mini variant the design can be changed quickliy. So many ideas emerge during making.
 
And when it comes to draping at the big bust you know very quickly if its possible to realize your design or if you have to change something, because the fabrics doesn’t always behave as you want them to.
 
Currently, draping is my favorite course. It not only develops calluses on your fingers (because of sticking too many needles), you also get a better feeling for the materials‘ behavior and the different design techniques for form finding.

 

Zwei Experimente mit Stoff an der Minivariante der Schneiderbüste

 

 
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6 Kommentare

    • Vielen lieben Dank! Haha, da hast du vermutlich Recht. 😀 Es wäre wahrscheinlich nicht so vorteilhaft für den Alltag. Gerne statte ich dir einen Gegenbesuch ab. 🙂

      Viele liebe Grüße und eine schöne Adventszeit!

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