DIY für die Zähne: Kräuter-Zahnputzpulver. Copyright: Marlen Müller/Knesebeck Verlag
Minimalismus // Mehr Zeit, mehr Glück, mehr Geld, mehr Freiheit
Buchvorstellung // Die Autorin Lina Jachmann wollte Platz für Dinge im Leben machen, die sie wirklich glücklich machen. So kurz nach einer Buchveröffentlichung ist natürlich so einiges los – deswegen bin ich doppelt glücklich, dass Lina sich die Zeit genommen hat meine Fragen zu beantworten. Denn sogar Fashion Fika wird im Buch empfohlen! Wer also mehr über den Zeitgeist, die Historie von Minimalismus, den asiatischen Einfluss und Linas persönliche Beweggründe erfahren möchte, klickt rein!
Minimalismus-Guide „Einfach leben“ von Lina Jachmann. 240 Seiten, mit 200 farbigen Abbildungen, erschienen im Knesebeck Verlag
Fashion Fika: Du beschäftigst dich mit Zeitgeist – ein spannendes Thema! Wann, würdest du sagen, hat die Bewegung des Minimalismus in unserer Kultur begonnen und was war vielleicht der Grund dafür?
Lina Jachmann: Erste weltliche Ansätze zum einfachen Leben lassen sich tatsächlich schon in der Antike finden. Durch die Werke von Henry David Thoreaus (Walden, unbedingt lesen!) ist ein einfacher Lebensstil dann um 1845 in den USA zum Leitbild der Subkultur geworden. In Deutschland hat Friedrich Nietzsche mit seiner strikten Ablehnung eines sinnentleerten Materialismus dazu beigetragen. Er war der Überzeugung, dass ein materiell einfaches Leben die spirituellen Kräfte des Menschen steigert. Heute interessieren sich viele Menschen für das Thema Minimalismus. Die Beweggründe dafür sind ganz individuell. Im Kern geht es immer um die Frage, was wirklich wichtig ist.
FF: Ich stelle mir immer vor, dass Minimalismus aus der Asiatischen Kultur herrührt und zu uns rüber geschwappt ist, stimmt das?
LJ: Diese Assoziation entsteht vielleicht durch die Bekanntheit von Marie Kondo. Die Japanerin hat mit ihrer „Aufräumbibel“ das Thema Minimalismus für eine breite Zielgruppe zugänglich gemacht.
Einfach machen: DIY-Waschmittel aus Kastanien. Copyright: Unsplash/Knesebeck Verlag
FF: Würdest du Minimalismus als „Trend“ in unserer Kultur beschreiben?
LJ: Bei dem Begriff denke ich an etwas schnelllebiges, dass vielleicht schon bald wieder in Vergessenheit geraten wird. Ich hoffe allerdings, dass aus dem Trend-Thema eine echte Bewegung wird. Das Potential dafür ist vorhanden.
FF: Woher rührt dein Interesse an Minimalismus?
LJ: Der Wunsch nach Klarheit, auf allen Ebenen, hat mich zum Minimalismus gebracht.
FF: Was stellt für dich den größten Mehrwert dar, ein minimalistische Leben zu führen?
LJ: Minimalismus bereichert mein Leben auf vielen Ebenen. Unterm Strich gewinne ich dadurch Zeit, Geld und Freiheit. Ich habe gelernt, was wirklich wichtig ist und bin glücklicher, zufriedener und insgesamt aufgeräumter. Ich finde es positiv, weniger Ressourcen zu verbrauchen und einen kleineren ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen.
FF: Gab es vielleicht einen Moment in deinem Leben wo du beschlossen hast minimalistisch zu leben?
LJ: Meine Liebe und Begeisterung für den Minimalismus war eher ein schleichender Prozess. Und auch im Alltag sind es die vielen kleinen Entscheidung, die einen zum Minimalisten machen. Ich interessiere mich ja besonders für den grünen, nachhaltigen Minimalismus. Da zählt jeder Plastikstrohhalm, den man abbestellt und jeder Coffee-to-stay.
Copyright: Marlen Müller/Knesebeck Verlag
FF: Was war der erste Bereich in deinem Leben, wo du Minimalismus umgesetzt hast? War es ein fließender Übergang oder hast es abrupt beschlossen?
LJ: Ich habe als erstes meine Ernährung entrümpelt. Danach folgten alle anderen Lebensbereiche. Das ganze hat sich sehr fließend ergeben. Wenn der Schalter im Kopf einmal umgelegt ist, geht es fast von alleine.
FF: In deinem Buch „Einfach leben“Wie hast du die vorgestellten Persönlichkeiten zusammengestellt?
LJ: Ich habe mir für jedes meiner vier Kapitel Wohnen, Mode, Körper und Lifestyle passende Protagonisten und Fürsprecher gesucht. Ich wollte Menschen interviewen und porträtieren, die mit ihren Lebensweisen, Ideen und Geschichten anregen. Moderne Vorbilder, die nicht missionieren sondern inspirieren.
Vielen Dank für das Interview, liebe Lina!
Copyright: Marlen Müller/Knesebeck Verlag
Am Ende möchte ich an Euch als Dankeschön ein Exemplar des Buches (im Wert von 25€) verlosen!
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Daumen drücken und am 29.09.2017 ins Postfach schaun!
Viel Glück!
„Heutzutage kaufen viele Leute mit dem Geld, das sie nicht haben, Sachen, die sie nicht brauchen, um damit Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen.“ Ernst Bloch, Philosoph
Schöne Grüsse aus Osnabrück
https://www.freidenker-galerie.de/acrylbilder-gute-spr%C3%BCche-philosophie-3/
Das Zitat ist schon einige Jahre alt – und doch so aktuell. Danke dafür!
Das Buch sieht sehr ansprechend aus und toll, dass es mal deutsche Vorreiter und Mitdenker zeigt. Würde ich sehr gern lesen & noch lieber gewinnen natürlich.
Ein nettes Interview! Und echt spannendes Thema, würde mich sehr über das Buch freuen um mich noch mehr mit dem Thema auseinander zu setzen. Liebe Grüße
Eine tolle Buchempfehlung. Danke! Und vielleicht wird es ja etwas mit dem Gewinn…
xx
Sophie