Hats are undoubtedly in fashion! picture: pinterest |
Was würdest du erwartet, wenn du in einen Hutladen gehst?
Vielleicht, dass ein alter Herr, bereits halb am schlafen, irgendwo in einer Ecke sitzt und nur aufblickt, wenn die alte Ladentür, von mal zu mal lauter quietschend, auf geht. Nicht so im Hutladen von Matthias Lueb.
Die Ladeneinrichtung im Retro-Stil und die dazu passende Musik versetzen dich in eine Zeit zurück, wo selbstverständlich jeder Hut trägt.
Hüte, die man bei H&M, Zara oder sonst wo findet werden gepresst. Mit Handarbeit und Individualität hat das wenig zu tun. Beim Hutmacher in Bielefeld merkt man sofort, dass da viel Herzblut drin steckt.
Wieso hast du dich dazu entschieden Modist zu werden?
Der Weg hin zum Modisten kam mit Umwegen. Zuerst machte ich eine Ausbildung zum Schlosser und dann eine Ausbildung zum Altenpfleger. Doch ich hatte immer das Gefühl, damit nicht auf dem richtigen Weg zu sein. Ein Berufscoach in Hamburg schlug mir diesen Weg vor. Es ist ein Handwerk und es braucht viel Sorgfalt, also schien es genau das richtige und so bin ich Modist geworden.
Wie sieht der Alltag in deinem Hutladen aus?
Da ich einen großen Putzfimmel habe wird am Anfang des Tages erstmal geputzt, gesaugt und gewischt. Je nachdem bediene ich die Kunden und beantworte Anfragen per Telefon. Wenn ich Aufträge habe nähe ich Kappen oder ziehe Filzhüte. Ansonsten mache ich neue Modelle nach Lust und Laune. Das Handwerk kostet viel Zeit, da ist man schnell mal den ganzen Tag an einem besonderen Model beschäftigt.
Wenn man in deinen Laden kommt merkt man sofort: der ist mit viel Liebe eingerichtet! Bist du ein besonderer Fan der 50er Jahre oder verbindet dich etwas besonders mit dem Retro Stil?
Der 50er Jahre Stil des Ladens geht von der alten Ladentheke aus, die ich einmal erstanden habe und auch selbst restauriert habe. Darauf wurde das Ladenkonzept aufgebaut.
In der Mode ist „Nachhaltigkeit“ im Moment ein großes Thema. Inwieweit nimmst du darauf Rücksicht?
Da hochwertige Hüte aus dem Handwerk keine wegwerfe Artikel sind, sind sie eigentlich automatisch „Nachhaltig“. Außerdem nehmen wir auch sehr viele Reparaturen an älteren Hüten vor, also bevor man einen Hut wegwirft kann man ihn auch zu uns bringen und wir reparieren ihn, machen ihn größer oder kleiner.
Mayser oder Bullani, zwei Marken die im Laden vertreten sind, produzieren auch innerhalb Europas.
Also stellst du nicht ausschließlich selbst her, sondern bist auch Hut-Retailer?
Ja genau. Einen Großteil der Ware die im Laden liegt kaufe ich ein. Man kann alleine gar nicht so viele Hüte Handarbeiten damit man über die Runden kommt. Meine Leidenschaft ist aber natürlich das Handwerk. Ich nehme gerne individuelle Bestellungen für Kunden an und investiere Zeit darin. Oft ändere ich auch die Hüte, die ich selbst einkaufe. Denn wenn ein Kunde bei mir einen Hut kauft, kann er sicher sein, dass er passt.
Du hast vorher in anderen Betrieben gearbeitet, dich aber in Bielefeld nieder gelassen. Gibt es besondere Merkmale des „Bielefelder“ Kunden?
Den Bielefelder Kunden würde ich als konservativ, aber als in jedem Alter Modebewusst beschreiben. Insbesondere der „Altstadt-Bielefelder“ kleidet sich hochwertig. Die Farbe dunkelblau ist in Bielefeld anscheinend besonders beliebt! Das hat mich etwas überrascht.
Schade ist, dass viele Kunden schüchtern sind, lange vor dem Laden stehen und durch die Tür gucken, sich aber nicht trauen herein zu kommen. Dabei beiße ich doch gar nicht..
What do you expect when entering an old hat shop? Maybe a similar old man, waiting for one of the few customers to open the old, dusty, squeaking door? This is not the case in the hat shop of Matthias Lueb.
The store design and interiors and the suiting music move you right into a time where everyone wore a hat. Hats which you find at your local H&M or Zara are
pressed in their form. That has nothing to do with handicraft, trade or individuality. At the hat maker everything in handicraft.
Why did you decide to become a hat maker?
I didn’t instantly know that I wanted to become a hat maker. I first was trained as a locksmith and then as a geriatric nurse but I always had that feeling that I am not on my right path. I met with a job coach who suggested for me to become a hat maker and so I did and I love it.
What is the daily routine as a hat maker with a own store?
Since I love to clean I usually start my day with some cleaning and dusting. I care for incoming costumers and make, alter and sew hats after their wishes. I answer inquiries via phone and do daily balancing.
In case I have no individual wishes from a customer I make hats as I please and create new designs for my shop.
When you enter the store of Matthias Lueb you sense immediately: this store is furnished with a lot of care and love for details. Are you a fan of the 50ies or is the retro design special for you?
The style of the 50ies comes from the old store counter which I once found coincidentally. I restaured it myself and loved the design. So I decided to adapt the rest of my store concept to it.
I current topic in Fashion is ’sustainability‘. Do you consider sustainability in any way?
Since high quality hats are no throw-away-goods, my hats are automatically designed to be sustainable. Additionally, before anyone throws away their hat we can repair or alter them. Mayer and Bullani, two brands which we sell, produce rather locally in Europe.
So you don’t only sell hats you handcraft but you also sell hats as a retailer?
Yes, exactly. A large part of the hats I have in my store I buy myself. Alone, it is simply not possible to live only from hats you handcraft individually. Still, my passion is the making and designing of hats individually and I take my time for that. Often I even alter the hats I bought for the costumers. That is something they don’t get in a large store. When a customer buys a hat at „Der Hutmacher“ they can be sure that it fits.
Before you opened you own shop you’ve worked in different companies and shops. Are the costumers in Bielefeld different in any way?
The costumers in Bielefeld are rather conservative but at every age they know their fashion and care for style. Especially the costumers of the Bielefeld old town wear only high quality pieces. Navy is their favorite color!
Many costumers are shy, stand in front of the door for minutes but never enter. But I don’t bite..
Der Hutmacher Bielefeld im Interview |
Hey! Quick question that’s entirely off topic. Do you know how to make your site mobile friendly?
My web site looks weird when viewing from
my apple iphone. I’m trying to find a template or plugin that might be able to resolve this issue.
If you have any recommendations, please share. Appreciate it!
Das ist ein wirklich interessantes Interview. Ich finde die Hüte auf dem Bild super schön und besitze mittlerweile selbst einen. Leider wird man oft ziemlich schräg angeschaut, wenn man denn mal einen Hut trägt. Das finde ich wirklich schade, ich würde bestimmt viel öfter einen Hut tragen.
Liebste Grüße,
Marina von Love & Fashion
Interessanter Post! Ich schätze mal, dass in vielen Kreisen der Hut als Accessoire fälschlicherweise nicht mehr aktuell ist. Und wenn man mehr Geld dafür ausgeben muss, dann schon gar nicht. Die Modelle auf den Fotos gefallen mir ausgesprochen gut, ich würde seinen Laden auf jeden Fall besuchen!
http://literallylena.blogspot.de/
Das ist wirklich ein unglaublich toller Post. Ich bin selbst ein sehr großer Fan von Hüten, obwohl ich mir bis jetzt selbst noch keinen zugelegt habe. Finde es toll sich einen anfertigen lassen, wenn man gerne Hüte trägt, da ich es eh viel lieber mag etwas zu besitzen das nicht in jedem zweiten Kleiderschrank hängt 🙂
Liebe Grüße 🙂
http://measlychocolate.blogspot.de