Hutliebe // Wie manche von euch schon wissen, habe ich vor ein paar Jahren bei einem Modisten, also einem richtigen Hutmacher gearbeitet. Dort habe ich die ersten Stiche an der Nähmaschine gemacht und viel über Materialien gelernt. Im Anschluss zum Praktikum für das Modedesign Studium, wurde ich dort eingestellt und habe auch Kunden betreut. In der Zeit habe ich wahnsinn viel über Material, Geschichte und die Kundschaft der „Hüteträger“ gelernt.
schmale Korkstreifen zur Größenanpassung // Pork Pie aus Seegras // Zwei Hut-Bürsten zur Pflege // Pork Pie von Re-Hats Berlin (Sie machen Hüte aus alten Kaffeesäcken) // Elbsegler // Pflegespray zum säubern des Hutbandes (innen) – lokal, vegan, tierfreundlich, ökologisch
Beim Praktikum habe ich nicht nur fachlich viel gelernt – sondern das auch viel von und über den Kunden! Eine Gewisse Nähe zum Käufer ist, meiner Meinung nach, in der Modebranche sehr hilfreich um auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Wenn man mit einem anderen Ansatz, nämlich dem „tragbare Kunst“ zu machen, Modedesign Studieren möchte, sollte man realen Kunden besser fern bleiben.
Um in Form zu bleiben müssen wir Sport machen – Hüte müssen einfach irgendwo rumchillen und nicht berührt werden.
Ein hochwertiger Hut ist teuer. Es steckt sehr viel Handwerk und viele Stunden Arbeit darin. Deswegen sollte man sie auch gut pflegen, damit es auf lange Sicht zum eigenen Liebhaberstück wird. Heute bekommt ihr dazu auch noch ein paar Tipps von mir.
Ihr habt vielleicht einen hochwertigen Hut von eurem Opa geerbt oder geschenkt bekommen, aber er passt nicht ideal oder müsste etwas in Form gebracht werden? Schnelle Selbsthilfe mit Korkstreifen und Pflege bekommt ihr fix online. Ansonsten bringt ihm zum lokalen Hutmacher – die sind nämlich von aussterben bedroht und das ist wahnsinnig traurig! Ein tolles, faszinierendes Handwerk.
Kunden, die Hüte kaufen, lieben es sie zu tragen und zu pflegen. Dabei gibt es einiges um die Lebensdauer eines Hochwertigen Hutes zu verlängern. Die Lagerung ist wichtig! Sie dürfen nicht zu feucht lagern, denn durch Feuchtigkeit verformen sich Hüte leicht. Tatsächlich werden sie auch so gefertigt. Mithilfe von viel heißem Wasserdampf werden die Fasern aufgelockert und dann in schnellen, geübten, kurzen Bewegungen in die richtige Form gezogen – oder gespannt. Deswegen verlieren Hüte schnell ihre Form, wenn sie – insbesondere nach einem kurzen Regenschauer vielleicht – von draußen kommen und einfach irgendwohin gelegt werden. Am besten lagern sie so lange bis sie wieder trocken sind möglichst schwebend um in Form zu bleiben.
Tipp bei Stroh- und Seegras Hüten: Wenn sie zu lange zu trocken lagern, brechen die Fasern viel schneller. Ein Strohhut ist flexibler und einfacher in der Handhabung, wenn die Fasern leicht feucht sind. Also niemals auf der Rück-Ablage des Autos lagern oder zu lange in der Sonne liegen lassen.
So findet ihr euren passenden Kopfumfang heraus